Dienstag, 6. November 2012

Tischgruppen am Herbstfest zum Thema Jüngerschaft

Wir diskutierten anlässlich unseres Herbstfestes an sechs Tischen unterschiedliche Fragen zum Thema Jüngerschaft. Denn wie auch unsere "National Offices" in Neuseeland, England und Holland möchten wir das Thema bei uns praktisch umsetzen. Unserer "International Director" sagt zurecht, Jüngerschaft sei „the centre of mission.“ So möchten wir Interessenten von Anfang an Mentoren zur Seite zu stellen, die sie auch während dem Einsatz (z.B. per Skype) wie auch nach der Rückkehr begleiten.

Die Gruppen an den Tischen fanden folgendes wichtig:
-          Grundsätzlich sollte das Angebot freiwillig sein. Wichtig ist auch, dass die Mentoren und Einsatzteilnehmer sich schon vor dem Einsatz persönlich kennen lernen. Dabei sollen die Erwartungen und Ziele geklärt werden. Theologische und persönliche Missionsfragen sollen zur Sprache kommen aber auch Literaturstudium soll in den Prozess einbezogen werden.
-          Es wurde festgehalten, dass eine Begleitung sowie das Weitergeben von persönlichen Erfahrungen ein zentraler Teil des Christenlebens sei. Es lohne sich, sich dafür Zeit zu nehmen und gemeinsam darüber nachzudenken, „wer ich bin und weshalb ich einen Einsatz leisten möchte.“ Dabei gilt es, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen (z.B. Ehemalige), die Lernbereitschaft zu fördern und sich auf die kommenden Herausforderungen einzustellen. 
-          Zu beachten ist eine zeitliche Begrenzung mit einer Auswertung und Überprüfung ob der Prozess so weitergeführt werden kann. Weiter sollen Kosten und Ertrag überprüft werden, die heiklen Aspekte einer Begleitung (zu starke Beeinflussung, etc.) sollen beachtet werden.


Im Anschluss an das Herbstfest entschied sich das Mitarbeiterteam den Prozess aktiv anzugehen, mögliche Mentoren anzufragen und entsprechendes Informationsmaterial bereit zu stellen.

Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar dazu!

Freitag, 2. November 2012

Herbstfest in Bern


Das diesjährige Herbstfest hatte einen etwas anderen Charakter als die bisherigen Herbstveranstaltungen von Interserve. Dem Vorstand war’s ein Anliegen dem Anlass einen etwas festlichen Charakter zu verleihen.

Allerdings starteten wir wie üblich mit einer Anbetungszeit. Die Anbetung unseres Schöpfer und Retters ist ja schliesslich das Ziel der Mission. Gott soll dort angebetet werden, wo man ihn noch nicht kennt.

Daraufhin berichteten drei „On Tracker“ von Ihren Kurzeinsätzen:

Debi arbeitete 6 Monate als Krankenschwester in einer armen Gegend ganz im Nordosten von Indien. Neben der alltäglichen Arbeit im kleinen Landspital konnte sie medizinische Einsätze draussen in den Dörfern leisten. Oft ging’s in undichten schmalen Holzschiffchen entlang den Flüssen zu den abgelegenen, medizinisch unterversorgten Dörfern. Zurück in der Klinik half assistierte Debi bei Operationen, war bei Geburten dabei und wusch danach die Wäsche von Hand. Gummihandschuhe wurden gewaschen und mehrfach gebraucht. Eine grosse Herausforderung war die Sicherheitslage. Oft fühlte sie sich eingeschlossen, da es ihr aus Sicherheitsgrünen nicht erlaubt war, sich alleine ausserhalb des Klinikareals zu bewegen. Aber auch die abenteuerlichen Strassen bargen arge Gefahren. So passierte ganz in der Nähe ein schlimmes Busunglück und das kleine und hier überforderte Spital musste die Patienten aufnehmen mangels Alternativen.
Luki wählte seinen Praktikumsplatz im 4. Studienjahr des TDS in Zentralasien: In seiner Aufgabe als IT-Manager war vielseitig: Verschiedene Computer wurden „auf Vordermann gebracht“ auch Anpassungen an der Homepage waren nötig. Aber auch das Anschliessen von neuen Telefonstationen am komplizierten Tableau, bei dem man erst die richtigen Kabel finden musste, gehörte zu den Tätigkeiten. Allerdings versteckte sich Luki nicht nur hinter der Technik, nein, er lud in der Stadt mit Flyer junge Leute zum „English conversation club“ ein, den er selber leitete. Und wie alle andern half er beim wöchentlichen „Container Day“ beim aus- und umladen der Hilfsgüter. Besonders beeindruckte ihn die Lieferung von 40 Rollstühlen, einer Einrichtung für einen Kindergarten und für das Gefängnis. Das macht wirklich einen Unterschied im Leben der Betroffenen. Luki kam begeistert von seinem 8-wöchigen Einsatz zurück, der Spuren auch in seinem Leben hinterliess.
Damaris reiste im Sommer für 2 ½ Monate nach Pune in Indien: Sie arbeitete in einem indischen Mädchen- und Frauenheim, das vor über 130 Jahren von Inderinnen gegründet wurde und auch Heute von Indern geleitet wird. Da Damaris der Schulbetrieb nicht so zusagte arbeitete sie im „Unterhalt“ und auf der „Farm“. Ihr Hauptprojekt bestand jedoch im Aufbau eines Kaffees, das schon jahrelang auf der Agenda stand. – Damaris erlebte die Zeit in Indien die ersten 1 ½ Monate eher schwierig. Sie verstand die Kultur nicht: „Die Inder wollen das Gesicht nicht verlieren, deshalb können sie nicht nein sagen oder beschreiben den gesuchten Weg, auch wenn sie keine Ahnung haben!“ Auch ihr Arbeitsverständnis ist völlig anders als bei uns. … und jeden Tag gab’s Reis. Eigentlich wollte sie früher Heimreisen, blieb jedoch und überwand ihren Kulturschock. Trotz vielfältigen Herausforderungen, konnte das Kaffe fertig eingerichtet werden und steht dem Heim als Einkommensquelle und als Arbeitsplatz zur Verfügung.
Der zweite Teil des Morgens bildeten zwei Länderberichte unserer Langzeitpartner: So konnte eine Liveschaltung nach Nordafrika hergestellt werden. Esther berichtete aus ihrem Einsatzland und von den Folgen nach dem arabischen Frühling. Anschliessend erzählte Marianne von Nepal und ihrem Projekt, dass sie für die nächsten Jahre angehen will. – Wir möchten später genauer darüber berichten.

Das festliche „Zmittag“, das Therese mit vielen Helfern zubereitet hatte bestand aus Nah- und Fernöstlichen Spezialitäten aus Nordafrika, dem Nahen Osten Pakistan und Nepal.

Am Nachmittag berichtete Johanna aus China und Miranda aus Kambodscha. Miranda wird bald ausreisen und wurde mit Segensgebeten ausgesandt. Leider konnten die Kurzzeiterin Julia nicht anwesend sein; Magdalena jedoch schon, die als Ergotherapeutin nach Nepal reisen wird zu einem „Schnuppereinsatz“ um abzuklären, ob ein Langzeiteinsatz dort der richtige Platz für sie sei. Daniel Meister wurde aus dem Vereinsvorstand verabschiedet. Er tritt eine Pfarrstelle in Oberdiessbach an. 

Eine Gruppenarbeit zum Thema „Jüngerschaft“ schloss die Tagung ab. Dieses Thema beschäftigt uns sehr und wir werden an dieser Stelle mehr darüber berichten.

Wir haben uns sehr über die positiven Rückmeldungen gefreut und sind dankbar über das gelungene Herbstfest.